Treuetest-Mallorca

Kuschelhormon macht Partnerin attraktiver

Weshalb bleiben manche Männer treu? Bonner Forscher erklären anhängliches Verhalten mit dem Kuschelhormon Oxytocin: Wer es als Nasenspray verabreicht bekommt, hält Distanz zu anderen Frauen.

Bonn – Nicht etwa Moralvorstellungen halten Liebende, Paare oder Eltern zusammen – des Rätsels Lösung liegt im Hormon Oxytocin. Dieser Meinung sind zumindest Forscher der Universität Bonn. Sie fanden heraus, dass das als Kuschelhormon bekannte Oxytocin bei Männern eine wichtige Rolle für Treue und monogames Verhalten spielt.

Haben Männer eine erhöhte Oxytocin-Dosis im Gehirn, erscheint die eigene Partnerin im Vergleich mit anderen Frauen attraktiver, wie die Experten in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ berichten. Die Forschergruppe hatte 40 heterosexuellen Männern, die in einer Partnerschaft lebten, ein Oxytocin-Nasenspray verabreicht und die Auswirkungen des Hormonschubs dokumentiert.

Eigentlich sei Monogamie bei Säugetieren nicht sehr verbreitet, sagt der Leiter der Studie, René Hurlemann vom Universitätsklinikum Bonn. „Der Mensch bildet da eine Ausnahme.“ Die Wissenschaft rätsele daher seit langem, warum Paare treu und zweisam sind. Die Ergebnisse der Bonner Studie deuteten darauf hin, dass Oxytocin eine Ursache dafür sein könnte.

Auf Distanz

Zu ähnlichen Erkenntnissen waren Forscher bereits 2012 gelangt.Oxytocin hält gebundene Männer vom Flirten ab. Wer im Experiment das Hormon als Nasenspray verabreicht bekam, hielt deutlich größere Distanz zur schönen Frau.

Das Kuschelhormon sorge auch dafür, dass beim Anblick der eigenen Partnerin das Belohnungszentrum im männlichen Gehirn aktiviert wird, berichten nun die Bonner Wissenschaftler. Dadurch werde auch die Zweierbindung und monogames Verhalten gestärkt. „Dieser biologische Mechanismus ist einer Droge sehr ähnlich“, sagte Hurlemann. Bei Anblick von Kolleginnen oder Bekannten bleibe diese Wirkung aus. „Sowohl in der Liebe wie auch beim Konsum von Drogen streben Menschen nach der Stimulation des Belohnungssystems im Gehirn.“

Hurlemann verweist auch auf andere Zusammenhänge: „Warum berühren sich Paare so häufig? Weil auf diesem Wege der Oxytocin-Spiegel hochgehalten wird und dadurch wiederum wird die Bindung stabilisiert.“

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